Sanfte Low-Force Technik aus den USA
Wir Therapeuten verdrehen gerne die Augen, wenn vom „Einrenken“ die Rede ist oder der Begriff „Knochenbrecher“ fällt, das ist inzwischen allgemein bekannt. Es hat sich auch herum gesprochen, dass „ausgerenkte“ Wirbel gar nicht ausgerenkt sondern blockiert sind.
Bei einer Blockade verkrampft die Muskulatur so stark, dass die Wirbelgelenke in einer bestimmten Stellung blockieren und die Beweglichkeit stark eingeschränkt ist. Die Bewegung ist dann nicht unmöglich, tut aber sehr weh.
Demnach können Behandlungstechniken nur dann erfolgreich sein, wenn sie die Muskulatur und das Fasziensystem berücksichtigen.
Pferdebesitzer suchen mit zunehmendem Wissen immer häufiger nach der sanftesten Methode, ihr Pferd wieder zum Laufen zu bringen. Für diese Pferdebesitzer könnte eine Methode aus den USA, die bei uns noch nicht sehr weit verbreitet ist, interessant sein: ITC = Instrumentelle Tierchiropraktik.
Bei der ITC wird ein chiropraktisches Instrument eingesetzt, ein sogenannter „Activator“, der einen mechanischen Impuls abgibt. Er hat die Aufgabe, den Impuls auf den subluxierten Wirbel oder das blockierte Gelenk zu setzen, den in manuellen Methoden der Therapeut mit der Hand durchführen würde. Der Activator hat den großen Vorteil, dass er diesen Impuls 20 Mal schneller durchführen kann als jeder geübte Therapeut. Der zweite Vorteil des Activators liegt darin, dass die Stoßkraft genau eingestellt werden kann. Dabei wird eine geringe Impulskraft eingesetzt. Stoßkraft wird somit durch Schnelligkeit und Kraftverteilung über eine kleine Oberfläche ersetzt.
Dieser Impuls wird über die Rezeptoren direkt ins Nervensystem geleitet. Ein Klick mit dem Activator dauert etwa 4 msec. Dabei wird der Nerv, der den jeweiligen Muskel enerviert dazu stimuliert die Muskellänge zu verändern und Verkrampfungen spontan zu lösen. Man kann es wie eine kurze Unterbrechung des Muskeltonus umschreiben. In der Folge normalisiert sich die Muskulatur und die blockierten Wirbelgelenke können sich wieder frei bewegen und im Ruhezustand die normale Position einnehmen.
Somit ist die Instrumentelle Methode um ein vielfaches sanfter und zielgerichteter als Manuelle Methoden.
Ein dritter Vorteil liegt darin, dass es nur sehr wenige Kontraindikationen gibt. Erkrankungen, die häufig einer Chiropraktischen oder Osteopathischen Behandlung im Wege stehen, nehmen durch eine ITC Behandlung keinen Schaden, da keine große Krafteinwirkung erfolgt.
Besondere Erfolge beim Pferd sieht man dabei häufig bei der Behandlung der Halswirbelsäule. Behandelte Pferde mit starken Blockaden können oft innerhalb kürzester Zeit ihren Hals wieder vollständig biegen.
Natürlich kann die ITC die manuellen Methoden nicht ersetzen. Ein geschulter Therapeut spürt mit seinen Händen Probleme im Pferd auf, was wohl kein Instrument der Welt nachmachen kann. Aber die ITC stellt eine optimale Ergänzung zu einer osteopathischen Behandlung dar.