Spinale Ataxie Wobbler-Syndrom

Krankheitsbild und Ursachen

Beim Wobbler-Syndrom handelt es sich um eine Bewegungsstörung, die meist bei Jungpferden im Alter von ca. zwei bis vier Jahren auftritt und durch eine Einengung des Rückenmarks irgendwo in der Halswirbelsäule verursacht wird. Es ist eine neurologische Erkrankung.

Es ist oft nicht klar, wodurch das Rückenmark eingeengt wird, ob es sich um eine Verletzung handelt, die z.B. im Wirbelkanal ein Ödem verursacht oder ob es sich um eine Wachstumsstörung handelt. Es gibt grundsätzlich sehr viele mögliche Ursachen von der Verletzung über genetische Erkrankungen oder Tumore bishin zu arthrotischen Veränderungen der Wirbelgelenke, um nur einige wenige zu nennen

Dabei kann das Rückenmark dauerhaft geschädigt oder nur zeitweise eingeengt sein. Durch die Einengung werden hauptsächlich diejenigen Nervenbahnen geschädigt oder beeinträchtigt, die für die Koordination der Hinterhand zuständig sind.

Hauptsymptome

Das Wort Ataxie beschreibt zunächst nur ein Symptom: Die Koordinationsstörung. Die Pferde laufen v.a. auf der Hinterhand unkoordiniert, machen merkwürdige Ausfallschritte nach außen in einer Kurve oder wirken staksig wie Marionetten. Sie können nur ganz schwer rückwärts richten- das Symptom wird danach schlimmer. Es kann auch aussehen, als sei das Tier betrunken oder hätte Gleichgewichtsstörungen. Je nach Ausprägungsform kann sich dieses Symptom in Einzelfällen auch langsam und schleichend entwickeln, sodass es erst spät wirklich diagnostiziert wird.

Spinale Ataxie ist eine ernste Erkrankung, die leider meistens dauerhafte Schäden nach sich zieht und unbedingt tierärztlich behandelt werden muss. Im Idealfall lässt sich die Ursache diagnostizieren. Es gibt Jungpferde, die mittelschwer erkrankt waren und sich vollständig wieder erholt haben. Darum finde ich persönlich es sehr schade, ein Tier frühzeitig wegen der Diagnose Ataxie aufzugeben. Der Besitzer muss sich aber im Klaren sein, dass die weitere Aufzucht, Haltung und Behandlung aufwändig und teuer ist und dass es keine Garantie für eine Genesung gibt.

Therapiemöglichkeiten

Das Tier muss sehr behutsam und vorsichtig behandelt werden. Osteopathische Behandlungen sind kontrainduziert. Beginnen würde ich mit einer Blutegeltherapie. Die Egel werden zunächst am Übergang zwischen Schädelknochen und erstem Halswirbel angesetzt, einer hinter dem rechten und einer hinter dem linken Ohr. Sie wirken damit auf die Medulla Oblongata, dem Teil des Gehirns der den Übergang zum Rückenmark darstellt. Wenn die Ursache der Ataxie bekannt ist, würden weitere Egel so nah wie möglich am Verletzungsherd gesetzt werden. Es wurden schon gute Erfolge damit erzielt.
Der weitere Schlüssel liegt in der Bewegungstherapie. In Absprache mit dem Tierarzt würde ich ein Bewegungskonzept für das Pferd und passende propriozeptive Übungen erarbeiten.

Mit der Koordinationsstörung können je nach Ausprägung Atrophien oder schwere Verspannungen einhergehen, die mit Massagen behandelt werden können.

Eine Behandlung mit dem Neurostimgerät fördert ebenfalls die Bewegungskoordination. Je nach Ursache der Erkrankung und Alter des Pferdes kann auch das Elektromagnetfeldgerät zum Einsatz kommen.