Spat ist vereinfacht gesagt eine Form der Arthrose im Sprunggelenk, bei der knöcherne Zubildungen auf den Gelenkflächen der Spatgelenke, meist auf der Innenseite des Hinterbeines dem Pferd Schmerzen bereiten. Diese Spatgelenke versteifen durch die Knochenzubildungen (auch Spat-Exostosen genannt) im Verlauf der Erkrankung zusehends.
Das Sprunggelenk setzt sich aus mehreren Knochen zusammen und besteht somit streng genommen aus mehreren Gelenken. Der Unterschenkel wird nämlich über die Hinterfußwurzelknochen mit dem Röhrbein verbunden. Dazu gehört das große Fersenbein, an dem auch die Achillessehne ansetzt. Das Fersenbein und das Sprungbein bilden eine Einheit. Darunter liegen mehrere kleine Knochen, die über sogenannte straffe Gelenke miteinander verbunden sind und dem Röhrbein aufliegen. Straffe Gelenke sind sehr wenig bewegliche Verbindungen zwischen Knochen. Die Beweglichkeit wird durch sehr straffe bandhafte Verbindungen eingeschränkt. Diese straffen Gelenkverbindungen im Sprunggelenk werden auch als Spatgelenke bezeichnet und gelten als Rudiment aus Urtagen der Pferdegeschichte. Es gibt Forscher die sogar soweit gehen, dass sie die Spat-Erkrankung für einen evolutionären Entwicklungsschritt halten, der in letzter Konsequenz dazu führt, dass die Spatgelenke eines Tages zu einem einzigen Knochen zusammen wachsen. Diesen Eindruck kann man tatsächlich bekommen, denn bei fortgeschrittener Erkrankung sind die Gelenkflächen verknöchert und versteift. In diesem Stadium lassen auch die Schmerzen nach. Ab einem gewissen Punkt wird also auch von tierärztlicher Seite her eine Versteifung der Spatgelenke angestrebt.
Die Ursachen sind ähnlich wie unter Arthrose beschrieben: angeborene oder durch schlechte Hufpflege erworbene Stellungsanomalien, Verletzungen, Überbelastung vor allem bei Sportpferden oder häufige Bewegung auf sehr hartem Boden und natürlich auch altersbedingte Abnutzung.
Zu Beginn der Erkrankung unregelmäßig wiederkehrende Lahmheiten, Schmerzen im Sprunggelenk, wie bei Arthrose Besserung nach einer Aufwärmphase zu Beginn der Erkrankung. Später kann Bewegung den Schmerz verschlimmern. Schmerzen treten verstärkt bei Wendungen um das kranke Bein herum auf. Schwache Streckmuskulatur. Spat-Exostosen sind in schweren Fällen tastbar oder sogar sichtbar.
Abhängig vom Stadium der Erkrankung in Absprache mit dem Tierarzt. Zu Beginn ist meist eine Erhaltung der Beweglichkeit Behandlungsziel der manuellen Physiotherapie. In fortgeschrittenem Stadium wird eventuell eine Versteifung angestrebt, die ebenfalls physiotherapeutisch unterstützt werden kann. Zusätzlich sollte die Streckmuskulatur gelockert und gestärkt werden. Hier können auch Matrix-Rhythmus-Therapie und Elektromagnetfeldtherapie sinnvoll sein.