Von der Moorpackung über eine heiße Rolle bishin zum Kneipp-Guss oder der Eisbehandlung gibt es jede Menge Möglichkeiten, die Therapie physikalisch zu unterstützen.
Wärme ist dabei immer dann eine gute Methode, wenn Bewegungsübungen vorbereitet werden müssen, ein Gelenk steif oder rheumatisch ist, Muskeln verspannt sind etc.
Kältebehandlungen kommen bei mir eher akut als Erste-Hilfe-Maßnahme direkt nach Verletzungen zum Einsatz, bis der Tierarzt da ist. Auch bei entzündlichen Prozessen können Kälteanwendungen sinnvoll sein.
Man sollte jedoch vorsichtig mit Eispackungen sein. Mir wurde öfters von Ärzten gesagt, ich solle mir einen Eisbeutel auf eine Verletzung oder eine Verkrampfung legen. Wenn Sie das auch schon einmal getan haben, dann wissen Sie, wie verdammt kalt so ein Eisbeutel wird. Sie werden sich von sich aus ein Handtuch untergelegt, oder den Eisbeutel für ein paar Minuten beiseite gelegt haben, wenn Sie es nicht mehr aushalten konnten.
Ihr Pferd kann diese Maßnahmen nicht selbst durchführen. Außerdem sind die meisten Tiere so dermaßen hart im Nehmen, dass sie sich erst beschweren, wenn schon Gewebe ernsthaft beschädigt wurde.
Bei Kälteanwendungen unterscheidet man zwei Methoden, die jeweils vollkommen unterschiedliche Wirkungsweisen und Indikationen haben:
Kurzzeiteis bewirkt eine Gefäßerweiterung und wirkt im Nachgang ähnlich wie eine Wärmebehandlung.
Langzeiteis bewirkt eine nachhaltige Gefäßverengung, die immer dann angestrebt wird, wenn es gilt eine Entzündungsreaktion zu verhindern oder einzudämmen. Denn bei einer beginnenden Entzündung erweitert der Körper die Gefäße, um vereinfacht gesagt möglichst schnell möglichst viele Antikörper an die betroffene Stelle bringen zu können.
Für Langzeitkälteanwendungen gelten folgende Faustregeln:
Das ganze sollte jeweils 3 Mal wiederholt werden. Man muss dabei stets die Reaktion des Pferdes beachten und prüfen, ob das Gewebe nicht unterkült wird.