Hufrehe eine schwere Entzündung der Huflederhaut

Krankheitsbild und Ursachen

Bei der Hufrehe handelt es sich um eine schwere Entzündung der gesamten Huflederhaut. In den meisten Fällen sind beide Vorderhufe betroffen. Man unterscheidet aufgrund der Ursachen Fütterungsrehe, Belastungsrehe, oder Geburtsrehe. Aber auch andere schwerwiegende Erkrankungen können eine Rehe auslösen.

Die Huflederhaut ist eine sehr wichtige Hautschicht im Inneren des Hufes. Sie hat auf ihrer Oberseite Zotten, ähnlich wie ein Klettverschluss und sorgt dafür, dass das Hufbein mit der Hufkapsel fest verbunden ist. Hufkapsel und Hufbein verlaufen parallel.

Am Hufbein setzt auch die tiefe Beugesehne an, die als Teil der passiven Stehvorrichtung des Pferdes permanent Zug auf den Knochen ausübt. Die Muskeln des Pferdebeines habennämlich einen sehr hohen Muskeltonus, der dafür sorgt, dass das Beinskellett stabil steht ohne dass das Pferd sich anstrengen muss. Das ist der Grund dafür, dass Pferde im Stehen schlafen können.

Bei fortgeschrittener Rehe verliert die entzündete Lederhaut allmählich ihre Klettverschlussfunktion und löst sich vom Hufbein ab. Durch die Entzündung entstehen Ödeme, also Flüssigkeitsansammlungen im Huf, die diesen Prozess noch beschleunigen und die überaus starken Schmerzen verursachen.

Der Zug der tiefen Beugesehne zieht dann das Hufbein regelrecht von der Hornkapsel ab. Wenn das passiert, spricht man von einer Hufbeinrotation- das Pferd ist dann dauerhaft geschädigt. Da die Spitze des Hufbeines nun senkrecht auf die Sohle zeigt, droht ein Durchbruch durch die Sohle. Die schwerwiegenste Folge einer Rehe kann das sogenannte Ausschuhen sein. Das Wort ist selbsterklärend und wir wollen uns das gar nicht genauer vorstellen. Ein akuter Reheschub kann schnell in einen chronischen Prozess übergehen. Die Wahrscheinlichkeit, dass im Laufe des Pferdelebens weitere Reheschübe folgen ist hoch und es sollte lebenslang Vorsorge betrieben werden.

Hauptsymptome

Meist hochgradige Lahmheit mit ausgeprägtem Wendeschmerz, das Pferd steht wie ein Sägebock und will sich nicht mehr bewegen. Es fußt auf den Trachten. Das Allgemeinbefinden ist gestört, manchmal auch mit Fieber. Bei beginnender Rehe ist typisch, dass das Pferd ständig abwechselnd die Vordehufe entlastet. Die Mittelfußarterie pulsiert stark und die Zangenprobe ist deutlich schmerzhaft. Bei chronischer Rehe entstehen die klassischen Reheringe auf der Hornkapsel.

Hufrehe ist eine sehr schwere Erkrankung die schnellstmöglich tierärztlich behandelt werden muss. Die Anweisungen des Tierarztes bezüglich Fütterung, Untergrund in der Box oder Rehebeschlag in Abprache mit einem guten Hufschmied müssen unbedingt und dauerhaft befolgt werden. Besteht eine akute Rehe länger als 72 Stunden, wird sie chronisch. Das ist immer mit bleibenden Schäden verbunden und kann im schlimmsten Fall tödlich enden.

Therapiemöglichkeiten

Bei einer akuten Hufrehe sollten so schnell wie nur irgend möglich Blutegel angesetzt werden. Die Behandlung sollte mehrfach hintereinander durchgeführt werden. Unterstützend sollte infolge bis zum Abklingen der Rehe täglich eine Lymphdrainage durchgeführt werden, um die entzündlichen Ödeme im Huf zu entstauen und eine Hufbeinrotation zu verhindern. Auch das Elektromagnetfeld kann sinnvoll eingesetzt werden.